Von Todesser zu Todesser

Nachdenklich betrachtete ich Faige die mir nun schon seit einer halben Stunde gegenüber saß und ich nahm einen gemächlichen Schluck aus dem Glas Wein welches ich noch immer in den Händen hielt. Meine Augen wanderten leicht ihren Körper ab ehe ich aufstand und zu ihr trat.,,Es ist lange her seit dem wir das letzte Mal so entspannt bei einander saßen ohne das Emily dauernd redet oder das jemand uns stört meine ich..'' sagte ich und strich mit meiner anderen Hand durch mein Haar. Es war einer der seltenen Moment in denen ich mit ihr alleine war ohne das jemand und von der Seite ansprach oder gar etwas von uns wollte. Aus der Küche vernahm ich Schritte die wahrscheinlich der Dienerin gehörten die hier kochte und putzte eben die Dinge tat für die Leute wie sie da waren. Nun ich hatte Emily dafür und sie hatte eben ihre kleine Dienerin.

Die halbe Stunde in der ich Constantin bereits gegenüber saß, kam mir vor wie der halbe Tag. Seine musternden Blicke, verunsicherten mich umso mehr - natürlich ließ ich mir nichts anmerken, doch irgend wie war mir unwohl. Ob es daran lag, dass ich Respekt vor ihm hatte und eher Angst davor, dass er mir was schlimmes antun könnte? Immerhin war er ein besserer Zauberer als ich Hexe war und sogar nur ein Jahr jünger als ich.
Ich hatte schon Dinge mitbekommen.. gehört.. gesehen.. wozu er fähig war und das er keinerlei Skrupel und Gewissensbisse bekam, wenn er die teilweise fast widerwärtigen Aufträge des Lords ausüben muss. Nun, nicht dass ich mich nicht davor scheuen würde niederträchtige Muggel und Verräter umzubringen, aber er hatte da seine Art. Eine Art die einem fürchten ließ.
„ Ja, lange her seit dem letzten .. mal" lächelte ich leicht und stand ebenfalls auf.

Leicht grinsend legte ich meine Hand an ihre Hüfte und blickte in ihre Augen und strich mir durch mein Haare ehe ich sie kurz herum drehte. ,,Wusstest du das du in diesem Licht wirklich fabelhaft aussiehst..?'' sagte ich ernst und lächelte dabei leicht schelmisch als hätte ich etwas verbotenes gesagt oder getan obwohl all das ganz sicher nicht verboten war. Eher auf dem selben Rang was verbotenes anging wie Pralinen aus einer Schachtel zu essen die einem nicht gehörten. In diesem Moment dachte ich kurz daran etwas zu tun was ich sicherlich bereun würde .

Ich spürte wie Constantin seine Hand auf meine Hüfte legte und zuckte unwillkürlich kurz und unbemerkt mit meiner Hand. ich zog meinen Kopf wenige Centimeter zurück und starrte ihn an.
Wehe. Wehe., dachte ich nur und warnte ihn gedanklich davor, mehr zu tun. Auch wenn er mich wahrscheinlich - nein sogar ziemlich sicher - nicht hörte.
Ich erwiderte nichts auf seine Worte und wich dann seinem Blick aus, was er hoffentlich als ein Zeichen der Ablehnung vernahm.

Über ihre Reaktion verzog ich leicht das Gesicht ehe ich mich umdrehte und wieder zurück zum Sofa trat. Nicht einmal ein Kompliment konnte man ihr machen ohne das sie daraufhin einen Hintergedanken entwickelte. Langsam lies ich mich wieder auf der Couch nieder und richtete auf beiden Seiten meines Anzugs die Ärmel ehe ich meinen Blick wieder erhob und zu Faige schaute.,,Netter Gedanke mit der menschlichen Hauselfe..'' sagte ich und versuchte damit ein neues und möglicherweise besseres Thema anzuschneiden.

Ich war froh als Constantin sich von mir entfernte und sich auf die Couch niederließ.
Auch ich setzte mich hin, konnte ihn dann aber besser ansehen als vorher.
„Ja, ich töte für gewöhnlich keine Kinder, weshalb ich darin ein gute Chance sah." meinte ich.
Kinder zu töten, war für mich ein Verbrechen wie ein Einhorn zu töten. Sie waren immer hin noch kleine, unschuldige Menschen. Welche ihr Leben noch vor sich haben...
Ich entzog mich meiner Gedanken und musterte Constantin, wahrscheinlich würde er mich für diese Einstellung für weich halten. Weich und Schwach.